Mit Liebe und Entschlossenheit
Im Wettbewerb der Berlinale präsentierte Claire Denis heuer nach ihrem Erfolg „Meine schöne innere Sonne“ wieder einen Liebesfilm mit Juliette Binoche – in einer romantischen Ménage-à-trois mit Vincent Lindon und Grégoire Colin. Binoche steht zwischen den beiden Männern. Einer ist der sichere Hafen, der andere die wilde See, so scheint es. Und sie zwischen Leidenschaft und Beziehung hin und her gerissen.
Für Denis‘ grandiosen neuen Film gab es in Berlin Standing Ovations und den Silbernen Bären für die beste Regie. Kaum zu glauben: Die beiden französische Kino-Ikonen Binoche & Lindon sind hier erstmals gemeinsam in einem Film zu sehen – und beide sind absolut brillant.
Seit zehn Jahren führen Sara (Binoche) und Jean (Lindon) eine liebevolle, stabile Beziehung. Sie sind glücklich. Er ist ihr Fels in der Brandung. Zuvor war Sara mit François (Colin) zusammen, Jeans bestem Freund. Als sie François eines Tages auf der Straße sieht, überkommt sie die plötzliche Ahnung, dass eine Veränderung bevorsteht. Tatsächlich nimmt François Kontakt zu Jean auf und schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor. Es dauert nicht lange, bis die Situation außer Kontrolle zu geraten droht.
MIT LIEBE UND ENTSCHLOSSENHEIT ist Claire Denis’ dritte Zusammenarbeit mit der preisgekrönten Autorin Christine Angot. Gemeinsam verfassten sie bereits das Drehbuch zu „Meine schöne innere Sonne“, ebenfalls mit Juliette Binoche in der Hauptrolle. Deren mutiges und engagiertes Spiel beweist erneut das große Können dieser Darstellerin, mit ihrem Körper den Widerstreit gegensätzlicher Emotionen genau abzubilden. Eric Gautiers präzise Kamera zeigt uns kontrastierende Bilder: etwa die entspannt ineinander verflochtenen Hände, aber auch den Körper in einer einzigen Vorwärtsbewegung unter tiefen Klagelauten. Gefangen in ihrer brennenden Leidenschaft, sind Denis’ Protagonist:innen scheinbar blind und taub gegenüber der Gesellschaft und ihrem unerbittlichen Anspruch, alles in Schwarz und Weiß zu unterteilen. (Berlinale)