Holy Spider

Holy Spider

Regie: Ali Abbasi

Sprachfassung: OmU

Produktionsland: DK/DE/SE/FR

Erscheinungsjahr: 2022

Filmlänge: 117 Minuten

Darsteller: Mehdi Bajestani, Zar Amir Ebrahimi, Arash Ashtiani

Beschreibung:

Die iranische Stadt Maschhad Anfang der Nullerjahre: Nachdem ein Serienmörder bereits mehrere Prostituierte ermordet hat, versucht die junge Journalistin Rahimi (in Cannes preisgekrönt: Sahra Amir Ebrahimi) mehr über den Fall zu erfahren. Sie vermutet, dass die schleppend laufenden Ermittlungen nicht zuletzt von der religiösen und politischen Elite eingebremst werden. Ali Abbasis erschütternder Thriller beruht auf dem wahren Fall des 2002 hingerichteten Saeed Hanaei, der zwischen 2000 und 2001 insgesamt 16 Frauen mit einem Hijab erdrosselte, und ist auch eine wütende Anklage gegen die tief in der iranischen Gesellschaft verwurzelte Misogynie.

 

Wie ein sehr amerikanischer Serienkillerfilm mutet „Holy Spider“ in der ersten Hälfte an, voller düsterer Bilder, ominöser Musik, brutalen Morden. Fast reißerisch mutet es an, wie Ali Abbasi Aspekte der iranischen Gesellschaft zeigt, die das einheimische Kino ansonsten nicht zeigen kann. Einen anderen Blick auf seine Heimat wollte der seit gut zwanzig Jahren in Dänemark lebende Regisseur dem Vernehmen nach werfen, den typischen Bildern, die ein westliches Publikum vom Iran zu sehen bekommt, eine alternative Sicht entgegensetzen.

Gerade in der zweiten Hälfte, wenn immer deutlicher wird, wie sehr weite Teile der Gesellschaft den Prostituierten-Mörder Saeed jedoch unterstützen, seine Taten gutheißen, bestätigt Abassi jedoch genau das Bild, das im Westen meist vorherrscht wenn vom Iran die Rede ist: Eine tief religiöse Gesellschaft wird gezeigt, ein Land, in dem der Klerus herrscht und mit seiner erzkonservativen Interpretation des Korans die Freiheit besonders von Frauen beschränkt.

Von der moralischen Ambivalenz, wie sie etwa in den Filmen Asghar Farhadis thematisiert werden ist in „Holy Spider“ wenig zu spüren, sein Film ist Anklage durch und durch. Wuchtig inszeniert, mit ungewöhnlichen Einblicken in die iranische Gesellschaft.

RELEASE INFO

Filmstarttermin: ab 3. Februar 2023

Filmverleih: Pandafilm

Trailer

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